Selbstverständnis der sustainable data platform und Grundlage der Nutzung im CO2COMPASS Programm
Unsere Ziele
Durch die Art, wie wir konsumieren, uns fortbewegen und z.B. heizen, verursachen wir global 42 Gt CO2-Emissionen pro Jahr[1]. In unserem Alltag verdrängen wir, dass wir damit eine Klimakatastrophe auslösen, denn wir dürfen insgesamt nur noch ca. 305 Gt CO2 emittieren, um eine kritische Überhitzung der Erde von mehr als 1,5°C zu vermeiden[2] (1.055 Gt für das 2°C Ziel).
Ausstieg aus fossil-atomarer Energieversorgung bis 2035
Viele Menschen und Lebewesen sind bereits von den Symptomen betroffen. Schwindende Artenvielfalt, zunehmende Wetterextreme und erste angestoßene Kippvorgänge im Erdsystem, wie das Abschmelzen von Eisschilden, sind globale Realität und bedrohen nun auch die bislang weniger betroffenen Erdregionen.
Um ein gutes Leben in einem intakten Ökosystem für die heutige Menschheit und nachfolgende Generationen zu ermöglichen, hat sich die Staatengemeinschaft im Pariser Klimaabkommen darauf geeinigt, den globalen Temperaturanstieg auf möglichst 1,5 °C zu begrenzen. Auf eine einfache Zahl[3] gebracht bedeutet das: Klimaneutralität bis ca. 2035.
Dieses Ziel und die daraus folgenden Richtwerte für die einzelnen Staaten, Kommunen, Unternehmen und Einzelpersonen sehen wir als verbindlich und prioritär für unser Handeln an. Nach einem halben Jahrhundert Untätigkeit sind die CO2-Emissionen jetzt in hoher Geschwindigkeit auf null zu reduzieren. Dies muss durch Änderung der Lebensweise, Verzicht auf unnötigen Energiekonsum, Nutzung effizienterer Technologien und Einsatz der Ressourcen Sonne, Wind und Wasser erfolgen.
Die Rahmenbedingungen werden durch die planetaren Grenzen und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable Development Goals) beschrieben. Eine besondere Rolle kommt „gesellschaftlichen Kippvorgängen[4]” zur Klimastabilisierung zu. Dazu zählen z.B. das Engagement der Jugend, das Beenden fossil-atomarer Investitionen, die Entwicklung von nachhaltigen Geschäftsmodellen zur Dekarbonisierung und faktenbasierte Umweltbildung. Grundlage für faktenbasierte Entscheidungen auf dem Weg zur Klimaneutralität sind valide Daten und methodisch abgesicherte Feed-back-Mechanismen.
Hier setzen wir an.
sdp Plattformkodex
Ziel der sustainable data platform ist es, datenbasiertes nachhaltiges Handeln mittels valider, repräsentativer Daten und bester verfügbarer Standards zu fördern und zu visualisieren, den Umwelt- und Verbraucherschutz zu fördern und hochwertige Serviceleistungen mit dem Ziel einer 100% igen Versorgung mit erneuerbaren Energien ohne fossile Brennstoffe und Kernenergie zu entwickeln.
Plattform-Indikatoren sind zeitvariant auf die SDGs und planetary-boundaries auszurichten.
Die Teilnehmer*innen erhalten Zugang zu Plattformmodulen und verarbeiten Daten nach Qualitätsvorgaben und Semantisierungsregeln und stellen unter Beachtung des Datenschutzes diese Daten ohne Selektion auf die Plattform bzw. ermöglichen dies Endverbraucher*innen (Freigabe durch die Nutzer*innen). Module zur Unterstützung der Endbenutzer*innen werden durch die Teilnehmer*innen kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die Teilnehmer*innen verpflichten sich, zusätzliche Informationen zur Verfügung zu stellen, die für die Auswertung und zum Erreichen der Ziele erforderlich sind, bzw. ermöglichen dies den Endbenutzer*innen. Gültige nachhaltige Daten werden unabhängig und frei von kommerziellen Interessen und Einflüssen verwendet (z.B. kein Datenhandel). Teilnehmer benennen Interessenkonflikte.
Der Kodex ist Bestandteil eines Compliance-Management-Systems (Prüfung der Ausführung gem. TÜV-Rheinland TR-CMS 100:2015). Teilnehmer, die gegen den Kodex verstoßen, z.B. durch den Verkauf, die Manipulation oder den Missbrauch von Daten werden von der Teilnahme ausgeschlossen und erhalten eine Vertragsstrafe.
Zum Plattformkodex mitgeltende Kurzbeschreibung
Offene Plattform, die bewährte Effizienz- und Klimaschutzansätze zum Erreichen der SDGs und des 1,5°C-Ziels auf persönlicher, kommunaler und internationaler Ebene weiterentwickelt.
Die sustainable data platform soll Klimaschutz im notwendigen Maß beschleunigen und dazu bislang fehlende abgesicherte unabhängige Daten zur Steuerung bereitstellen [5]. Die Plattform unterstützt die Sustainable Development Goals durch Entwicklung kostengünstiger messtechnischer Standards. Sie verzahnt Bottom-Up und Top-Down Ansätze und benennt Störgrößen für wirksamen Klimaschutz.
Die Non-Profit-Plattform ist ein Data-Warehouse mit Effizienz- und Klimaschutzmodulen (For-Profit und Non-Profit). Sie wird von Datenexpert*innen mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit, Effizienz, Messtechnik, IoT und KI entwickelt. Für die Plattform und insb. die Datensicherheit wird die bestmögliche Qualitätssicherung und Absicherung gegen Missbrauch angestrebt.
Die Teilnehmer (Teilnahmeprozess) erhalten Zugang zu gemeinsam entwickelten Modulen und werden zur Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle befähigt (Lizenzierungsvereinbarungen). Die Projektentwicklungs- und Steuerungsmethodik sichert hohe Usability und Servicequalität zur Emissions- und Kostenminimierung.
Organisatorisch ist die Plattform bei dauerhaften Strukturen angesiedelt, deren Satzungen dem Plattformkodex entsprechen (kommissarisch Stiftung Energieeffizienz).
Die verbindliche Akzeptanz des Kodex ist neben der sachlichen und fachlichen Eignung Voraussetzung für die Teilnahme an der Plattform. Die Grundfinanzierung der zunächst ehrenamtlich geleiteten und erstellten Plattform erfolgt durch Spenden und Beiträge der For-Profit-Teilnehmer*innen.
[1] IPCC Sonderbericht vom Oktober 2018 http://www.ipcc.ch/report/sr15/ Das globale THG-Restbudget betrug 2018 noch ca. 420 Gt CO2 (2018).
[2] Die CO2-Uhr des MCC veranschaulicht, wieviel CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden darf, um die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C beziehungsweise 2°C zu begrenzen, Abruf am 24.09.2020 https://www.mcc-berlin.net/forschung/co2-budget.html
[3] Differenzierte Betrachtung in: Zwei neue Klimaschutzziele für Deutschland, Kurzstudie, Niklas Höhne, Markus Hagemann, Hanna Fekete, Mai 2020 („Netto-Null“ weit vor 2050 plus “Kompensation”)
[4] https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/gesellschaftliche-kippmechanismen-konnen-den-durchbruch-zur-klimastabilisierung-auslosen
[5] only valid, sustainable data qualify effective climate protection, Beschreibung UN-Ansatz, Gap-Problematik