Der Aufbau der prototypischen Plattform erfolgt in überwiegend ehrenamtlicher Arbeit, finanziert durch Spenden und Mittel beteiligter Akteure. Im Design Thinking Prozess stehen Menschen, Gebäudeeigentümer*innen und Kommunen im Mittelpunkt, die mit nachweisorientiertem Klimaschutz begonnen haben.
Auf der sdp arbeiten Unternehmen, Energieagenturen, Institute und gemeinnützige Stiftungen mit langjähriger Erfahrung in Klimaschutz und Digitalisierung zusammen. Grundlage der “hybriden” Zusammenarbeit ist der Plattformkodex. Tools werden gemeinsam mit Verantwortlichen in Kommunen, Quartieren und Wohnungsunternehmen entwickelt.
Viadukt GmbH, Wuppertal, digitale Assistenten für die Gebäude-Energiewende
Die sustainable data platform und das CO2COMPASS-Programm werden in der Anfangsphase gemeinsam entwickelt.
Kommissarische Trägerschaft
Die gemeinnützige Stiftung Energieeffizienz ist an der Entwicklung der Plattform beteiligt, bringt proprietäre Software zur open-source-Nutzung ein und fungiert ehrenamtlich und spendenfinanziert als kommissarische Trägerin der sdp in der Anfangsphase. Eigeninteresse der Stiftung ist der Zugang zu verbesserten und robusten digitalen Werkzeugen, die auf der Plattform entwickelt werden, um diese satzungsgemäß zu verwenden.
Perspektivisch wird der Aufbau einer robusten Trägerstruktur z.B. durch einen Verband von Stiftungen mit Klagerecht oder eine EU-Genossenschaft angestrebt. Um die dauerhaften Aufgaben wie z.B. die Überwachung von Verstößen gegen den Kodex (z.B. Datennutzung für kommerzielle Zwecke) in hoher Qualität und von Partikularinteressen unabhängig wahrzunehmen werden besonders datenaffine Organisationen wie Stiftungen mit zielkongruenten Satzungen zur Unterstützuung gesucht.
Ich freue mich, Teil der SDP zu sein, gerade auch als Mitglied der jungen Generation, für die Klimaschutz immer mehr im Vordergrund stehen muss, um eine lebenswerte Perspektive für folgende Generationen zu gewährleisten.
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Bei vielen BürgerInnen herrscht noch Unklarheit über den persönlichen Energieverbrauch und die eigene Wirkkraft. Meine Erfahrung während der Testphase des CO2-Avatars war, dass Testpersonen sich dabei zum ersten Mal über die Wirkung ihres eigenen Verbrauchsverhaltens bewusst wurden. Der erste Schritt hin zum Wandel ist Bewusstsein!
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Der CO2-Avatar ermöglicht es den NutzerInnen sehr einfach, aktiv zu werden, ihren Verbrauch einzugeben, zu verfolgen und dessen Emissionen zu berechnen. So wird der persönliche Verbrauch sichtbar und der Einstieg für jede und jeden in den Klimaschutz erleichtert. Ohne viel Aufwand sollen so alle einen kleinen Teil im eigenen Leben hin zur Energiewende beitragen können
Volkan Cavlak
Student Prototyping und Testing
VW
Prof. Dr. Volker Wittwer
Seit 40 Jahren arbeite ich im Bereich der Entwicklung solarer Energiesysteme am Fraunhofer ISE und bemühe mich um die Umsetzung neuer Technologien. Es sind in vielen Bereichen neue Technologien verfügbar und die Simulationen zeigen das große Einsparungspotential. Die erfolgreiche Umsetzung scheitert jedoch in der Praxis häufig an den mangelhaften Ausführungen und fehlenden Kontrollmechanismen.
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Eine Kontrolle der Anlagen und eine erfolgreiche Umsetzung neuer Technologien ist jedoch nur dann möglich, wenn auch die laufenden Kenndaten der Anlagen zur ständigen Kontrolle zur Verfügung stehen. Die Sustainable Data Platform könnte dazu die entsprechenden Daten liefern und dazu beitragen, dass wir den Einsatz erneuerbarer Energien in Verbindung mit effizienter Umwandlung und „smarter“ Regelung in unserem Gesamtenergiesystem effizienter einsetzen können.
Prof. Dr. Volker Wittwer
Physiker
DD
Wir haben keine Ahnung von Klimaschutz. Das war die schockierende Erkenntnis, die ich zu Beginn meiner Tätigkeit als Werkstudentin bei der sdp hatte. Häusern und Produkten wird der Stempel „klimaneutral“ aufgedrückt, obwohl ihre Emissionen Klimaschutzziele weit verfehlen. Daher ist es zentral, dass wir Monitoring-Systeme nutzen, die tatsächliche Emissionen messen und so wirksame Maßnahmen sichtbar machen.
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Bei vielen Alltagsmaßnahmen ist die Wirksamkeit schon erwiesen. Der CO2-Avatar listet die 19 effektivsten auf, mit denen der eigene Weg zur Klimaneutralität wissenschaftlich fundiert und einfach beschritten werden kann. Mir war davor nicht bewusst, dass ein simpler Wechsel zu einer grünen Bank genau so viel CO2 einspart, wie sich ein Jahr lang vegan zu ernähren.
Dana Dübbers
Studentin Öffentlichkeitsarbeit
OH
Die SKOPOS Unternehmensgruppe engagiert sich mit viel Motivation an der sustainable data platform. Mit unserer Expertise in den Bereichen Datenanalyse, Datenvisualisierung und User Experience können wir an entscheidenden Stellen unterstützen.
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Die Plattform füllt eine zentrale Lücke in der Erreichung Europäischer Klimaziele – ohne sustainable data platform keine realistische Aussicht auf Klimaneutralität. Daher stellt das Gelingen dieses Projektes auch eines unserer Unternehmensziele dar.
Olaf Hofmann
Founder and Managing Director
MB
Am 31. Oktober 2021 beginnt in Glasgow die sage und schreibe 26. Weltklimakonferenz. Die erste begann am 12. Februar 1979. Es sieht so aus, als wären die Regierungen mit der Realisierung eines wirksamen Klimaschutzes überfordert, denn weder national, noch global sinken die Treibhausgasemissionen im erforderlichen Maße.
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Es hilft nur eins: Klimaschutz von unten, von engagierten BürgerInnen. Zumal in den früh industrialisierten Ländern, wo der Großteil der Gase emittiert wurde, die die globale Klimakatastrophe verursachen.
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Dieses Engagement braucht Standards und Tools, die uns bei den CO2- Einsparmaßnahmen unterstützen. Der CO2-Avatar ist eine solches Tool, dessen Entwicklung ich nicht nur als Programmierer, sondern auch als Vater für die Zukunft meines Kindes unterstütze.
Malte Büchs
Programmierer und Philosoph
Pro
Die Menschen in Ruanda leben grün. Wir haben sehr wenig THG-Emissionen, aber wir sind trotzdem Tag für Tag vom Klimawandel betroffen, weil andere Länder hohe Emissionen haben.
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Deshalb ist die Entwicklung unseres CO2-Avatars so wichtig. Durch seinen weltweiten Einsatz wird jeder sehen können, wie groß sein individueller CO2-Ausstoß ist und warum wir gemeinsam gegen den Klimawandel kämpfen müssen.
Prosper Mahirwe Kanamugire
Student CO2-Avatar prototyping
MK
Wir haben in den Gesprächen mit der Fraunhofer Gesellschaft, der Energieagentur St. Gallen und der Stiftung Energieeffizienz gelernt, dass viele Wärmepumpensysteme ihre Potenziale hinsichtlich Jahresarbeitszahl und damit Stromkosten und Emissionen nicht heben.
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Daher hat Engelmann ein Messsystem-Set entwickelt, um korrekte Daten zu Stromverbrauch und Wärmemengen zur Begrenzung von Stromkosten und Emissionen zur Verfügung zu stellen. Diese Daten werden zur kostenfreien Auswertung und Darstellung an die unabhängige sdp – Sustainable Data Platform gesendet. Die Besitzer von Wärmepumpen bekommen diese Daten transparent dargestellt, um die Effizienz ihrer Anlage zu kontrollieren.
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Wir sind stolz, unsere mehr als 40-jährige Erfahrung in Wärmemengenzählung und Smart Metering Systemen einzubringen, um den Klimaschutz in der Anwendung von Wärmepumpen zu unterstützen.
Michael Keuthen
Geschaftsführer | CEO
FW
Seit vielen Jahren begleite ich die Stiftung Energieeffizienz beim Monitoring unterschiedlicher Anlagen. Zielvorgaben, Realität und Handeln zeigen leider oft große Unterschiede auf. Unnötig viel Geld wird ausgegeben mit Ergebnissen, die nicht zufriedenstellen und nicht die erhofften Energieeinsparungen erbringen.
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Mit der Sustainable Data Platform wird es Daten in anonymer Form geben, die keinen Interessen unterliegen und frei zugänglich sind. Der CO2-Avatar ist ein erstes Modul für die Plattform, das NutzerInnen ermöglicht, den eigenen Fußabdruck zu bestimmen.
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Mit Grafiken, die gut zu verstehen sind, versuche ich einen Teil beizusteuern und die Zahlenwelt ein bisschen verständlicher erscheinen zu lassen. Das Ergebnis wird viele frustrieren, aber ein Handeln ist jetzt notwendig. Greenwashing hilft uns und unseren Kindern nicht weiter.
Falk Wittwer
Feinmechaniker, Industriedesigner
KH
Ein Drittel der bundesdeutschen Emissionen fallen allein auf Strom- und Wärmenutzung im Gebäude. Wir haben hier also einen riesigen Hebel. Wie können wir ihn am besten bewegen?
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In der Antwort auf diese Frage gehen die Stoßrichtungen von sdp und Comgy stark parallel. Zwei Säulen sind essenziell: Die Datenverfügbarkeit durch möglichst geringen manuellen Aufwand – Stichwort Automation – und die Auswertung und das Rückspielen der Daten an den Endnutzer.
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Realität ist hier immer noch viel zu häufig die rückwirkende Abrechnung mit großem Zeitversatz. Was möglich ist, ist ein einfach verständliches Echtzeit-Feedback, das Reduktionspotentiale identifiziert, Maßnahmen nennt und Erfolge überwacht.
Kristina Huch
Sustainability Manager Comgy GmbH
UL
Fortschritte in der Technik reichen alleine nicht aus, um schnell genug die von der Wissenschaft aufgezeigten planetaren Grenzen für gute Lebensbedingungen einzuhalten. CO2COMPASS und sustainable data platform wollen Akteure, BürgerInnen, Wirtschaft, Verwaltung und Politik unterstützen, damit Kommunen bis 2035 klimaneutral sind.
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Die Plattform ermöglicht, dass die tatsächlichen Emissionen und Erfolge aller sichtbar gemacht werden. Wir brauchen gerade auch auf dem Weg zur Klimaneutralität Wahrhaftigkeit statt Greenwashing und faktenbasierte Entscheidungen statt des Verschließens der Augen vor dem Notwendigen.
Dr. Ulrich Leibfried
Gründer und Geschäftsführer Consolar GmbH
JO
Klimaschutz muss anhand bester verfügbarer Indikatoren gemessen und auf Kurs gebracht werden. Die Politik hat uns in den letzten Jahren das klare Signal gesendet, dass sie sich bei der Installation von notwendigen Feedback-Prozessen nicht gegen mächtige Verbandsinteressen durchsetzen kann. Man denke an den Abgasskandal.
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Valide Messwerte, Kosten und Belege über CO2-Reduktionen sind jedoch notwendig, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens und 17 SDGs umzusetzen. Die Zivilgesellschaft muss mit nachweisorientierten Unternehmen Strukturen schaffen und Institutionen stärken um den europäischen Datenraum jetzt konsequent auf bezahlbaren Klimaschutz auszurichten.
Jörg Ortjohann
Vorstand Stiftung Energieeffizienz
KaHi
Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, Ressourcen sinnvoll einzusetzen, um so einen Beitrag zu einer sauberen und gesunden Umwelt zu leisten. Die Verantwortung für das eigene Tun darf nicht an der Grenze von privatem zum politischen Umfeld enden.
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Daher setzt sich die Firma Engelmann dafür ein, dass Privatpersonen, die durch den Einsatz von Wärmepumpen als effiziente und umweltfreundliche Heizsysteme einen ehrlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen, das notwendige Equipment an die Hand bekommen, um die tatsächlichen Verbrauchsdaten ihrer Wärmepumpe eigenständig überprüfen zu können.
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Allein diese Transparenz ermöglicht den effizienten Einsatz energie- und kostensparender Heizsysteme im Eigenheim.
Kathrina Hirsch
Product Management
MM
Es ist allgemein bekannt, dass wir „etwas“ machen müssen, um die ambitionierte Klimaziele zu erreichen und damit die Folgen des Klimawandels abzumildern. Diese Aufgabe ist für viele so groß, dass es sich scheinbar nicht mehr lohnt anzufangen.
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Die Sustainable Data Platform ist ein ausgezeichnetes Gegenbeispiel dafür. Ohne Frage sehr ambitioniert und vielschichtig, aber gleichzeitig für die vielfältige Nutzer sehr gut verständlich. Mit der Nutzung der einzelnen Tools ist es greifbar was Klimaschutz eigentlich bedeutet. Durch gute Visualisierung und die Messbarkeit von einzelnen Maßnahmen wurde möglich gemacht auf eine plausible und valide Art und Weise der Weg zur Klimaneutralität nicht nur gut verständlich, sondern auch genießbar wird.
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Ich freue mich sehr mit meine knapp 20-jährige Erfahrung auf dem Gebiet der Wärmepumpenforschung am Fraunhofer ISE diese Initiative unterstützend begleiten zu dürfen und wünsche dem Team viel Erfolg und den Nutzern viel Spaß bei der aktiven Erreichung der Klimaziele.